Feuerzungen
Ein Pfingstoratorium von Peter Reulein und Eugen Eckert
Feuerzungen ist ein Oratorium im klassischen Sinne, wenn als Definition gilt, dass im Oratorium "geistliche oder weltliche Stoffe mit den Mitteln der Oper, aber unszenisch dargestellt" werden. So knüpft dieses Oratorium in Text und Musik an die Tradition an und führt sie weiter bis in unsere Gegenwart.
Inhaltlicher Ausgangspunkt ist die biblische Pfingstgeschichte, die der Evangelist Lukas in den beiden ersten Kapiteln der Apostelgeschichte erzählt (vgl. AG 1,3 ff.). Den Rahmen bildet das Hin- und Hergeworfensein der Jünger - zwischen Angst und Schmerz nach der Kreuzigung Jesu und dem staunenden Jubel über sein Auferstehen, dem Entsetzen, erneut allein gelassen zu werden in der Himmelfahrt, und der Ahnung, nun erwachsen zu werden und selbst Verantwortung übernehmen zu können.
An die Tradition anzuknüpfen, beinhaltet sprachliche Konsequenzen im Oratorium. Kurze hebräische und griechische Passagen erinnern an die Sprachen, in denen das Wort Gottes zuerst verschriftet wurde. Die Integration lateinischer Textabschnitte beinhaltet die Verbeugung vor der Bedeutung des liturgischen Gesanges der frühchristlichen Kirche.
Die Gegenwart aber zieht ein in den Weltsprachen unserer Tage - exemplarisch sei auf englische, spanische und französische Zitate hingewiesen. Und auch die Verortung der von Lukas aufgezählten Völker, etwa die Parther, Meder und Elamither, auf die Landkarten unserer Gegenwart, bietet aktuelle Bezüge.
Solistisch treten Apostel auf. Sie werden im Oratorium charakterisiert, wie es die Bibel in ihrer großen Ehrlichkeit tut. Auch Engel, Boten Gottes, übernehmen solistische Aufgaben um das Geschehen deuten und einordnen zu können. Beim Evangelisten liegt die Aufgabe, die Erzählung fortzuführen.
Die Hauptrolle liegt bei Maria aus Magdala. Von ihr erzählen alle Evangelien.
Und auch die Stimme Gottes ist weiblich - in jedem Fall in diesem Oratorium, in dem es um die Ausgießung des Geistes Gottes geht. Biblisch ist das wohlbegründet: Das hebräische Wort für den Geist Gottes lautet Ruach und ist feminin. Die Stimmen des Volkes und der Gemeinde dagegen setzen sich aus den Stimmen von Frauen und Männern zusammen.
Die Feuerzungen benötigen neun Gesangssolisten, gemischten Chor, eine Choralschola sowie ein umfangreich besetztes Orchester- die Aufführungsdauer beträgt knapp zwei Stunden.
Pfingstsamstag, 7. Juni um 19.30 Uhr
Pauluskirche Zwickau-Marienthal
Anne Stadler | — | Maria Magdalena |
Dorothea Zimmermann | — | Evangelist |
Nico Eckert | — | Thomas |
Sebastian Richter | — | Petrus |
Sarah Grummet | — | Engel 1 |
Marleen Gaube | — | Engel 2 |
Kantorei, Jugendchor und Kurrende der Pauluskirche | ||
Ein Orchester | ||
Matthias Grummet | — | Leitung |
Normal | 18 € |
Ermäßigt | 15 € |
Kinder bis 14 Jahren frei! | |
An der Abendkasse | +2 € |